Stadtsee Horn

Das Freibad Horn wurde 2022 zum Erholungsraum STADTSEE umgebaut.
Der Stadtsee Horn ist nicht nur für Badegäste während des Sommers geöffnet, sondern ist ganzjährig ohne Eintrittsgeld zugänglich.

Weitere Eckdaten zum Stadtsee:
» zwei gross Schwimmbecken
» 100 Meter Bahn
» Seil-Zieh-Flosse
» Kinderbadebereich
» Matsch-Spiel-Bereich
» Kinderspielplatz
» Hängematten, Holzdecks und Liegewiese
» Beachvolleyballplatz
» Fitnessgeräte
» Flaniermeile und Radwege
» Restaurant Seedeck und Kiosk

Für ausreichend Parkgelegenheit sorgt der grosszügig vorhandene Parkplatz gleich direkt neben dem Stadtsee.

Wo:
Ferdinand-Kurz-Gasse / Raabser-Strasse
3580 Horn
Kontakt:
02982 2656

Der Stadtsee Horn ist ganzjährig und ohne Eintrittsgeld zugänglich.

Das städtische Badhaus bzw. Gesellschaftsbad beim Teich

1870 bis 1871 wurde ein Teich entlang der Raabser Strasse ausgehoben - ein Teil davon ist der heutige Stadtteich und der andere Teil das Freibad. Die Fläche des heutigen Freibades ist schon damals als Badefläche geschaffen worden. Diese Badeanstalt wurde damals in Zeitungsberichten meist als Gesellschaftsbad oder als Zahlbad bezeichnet.
Die ersten Kabinen waren aus Holz und durch einen kleinen Kreis Horner Bürger errichtet.
Am 22.April 1872 wurde durch die Gemeinde die Beaufsichtigung der Badeanstalt geregelt und ein Badediener eingestellt. Dieser hatte auf die Sauberkeit und Ordnung zu achten, die Bäume am Damm zu giessen und sich um den Fischbestand zu kümmern.

Die Benützungsgebühren wurden 1872 schon geregelt - so waren von jedem Teilnehmer am Zahlbad jährlich 25 Gulden zu bezahlen. Wobei wohl mit „Jeder Teilnehmer am Zahlbad“ möglicherweise nur die Initiatoren und Träger des Gesellschaftsbades gemeint waren. Denn jeder Badegast wiederum, musste zwei Gulden pro Saison dem Aufseher aushändigen, welcher er für sich selbst beanspruchen durfte. Für die angefallene Arbeit wurde er von der Gemeinde bezahlt.

In der Badesaison 1877 registrierte man 25 zahlende Bürger, diese zahlten als Einzelperson einen Gulden. Für eine Familienkarte musste man zwei Gulden bezahlen. Bereits drei Jahre später, also 1880 wurden in einer Aufstellung bereits 71 Namen vermerkt.
Im gleichen Jahr hatten sich einige der Schwimmer zusammengeschlossen und hatten aus eigener Tasche eine Kabine mit Trampolin herstellen lassen.

Fünf Jahre später beschlossen die Mitglieder Reparaturen des Badhauses vornehmen zu lassen - hierfür musste jedes Mitglied 3 Gulden beisteuern. Ob die Reparaturen, trotz der Einnahmen dann tatsächlich durchgeführt wurden, ist nicht bekannt ;-)

Im Jahre 1890 wurden die alten Badehütten abgetragen und neue, den heutigen Verhältnissen angepasste wieder aufgebaut. Hierfür wurden vom Obmann des Gesellschaftsbades 43 Gulden aus dem Barvermögen der Stadtgemeinde Horn übergeben. Erst im Mai 1891 wurden die neuen Hütten fertiggestellt - Kostenaufwand 4000 Gulden. Mit 15.Mai 1891 beschloss die Gemeindevertretung eine neue Badeordnung und die gesamte Überwachung und Verwaltung des Badewassers übernahm die Kommission für Polizeiangelegenheiten.
Im selben Jahr verzeichnete man bereits 300 gelöste Saisonkarten.

1900 wurden die Badehütten neu gestrichen und weitere Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
Auch damals schrieben die Lokalzeitungen von Millionen von Kaulquappen und Schlinggewächsen, die dem Schwimmer lästig werden. Abhilfe schaffte auch damals das Ablassen und Säubern des Badeteiches.

1903, nach dem Bau der Trinkwasserleitung wurde die Dusche im Bad mit Trinkwasser gespeist. Dies erfreute die Badegäste insofern, da nun kaltes frisches Wasser anstatt des warmen Beckenwassers aus den Brauseköpfen kam.
1911 wurde eine Filteranlage eingebaut und ein Kinderbecken eingerichtet. Im gleichen Jahr beklagte man hohe Trockenheit und somit nur geringen Wasserzufluss. Dies bedeutete, dass wenn der Schlamm einmal aufgewühlt war, das Baden kein Vergnügen mehr darstellte.

Auch während des 1.Weltkrieges blieb das Bad geöffnet. Zu den Besuchern aus Horn gesellten sich Soldaten und auch Kriegsgefangene aus dem grossen Lager von Sigmundsherberg. Die Saisonen 1917 und 1918 waren sehr gute - auch das Wetter hatte bereits im Mai sein Bestes gegeben, sodass das Wasser im Teich hier schon 18°C erreichte.

Kuriosum (aus heutiger Sicht) am Rande:
1885 wurde festgesetzt, dass von 8 bis 11 Uhr und von 14 bis 16 Uhr das Baden nur den Damen gestattet sei. 1898 beschloss der Gemeindeausschuss für Damen und Herren bestimmte Plätze mit Drahtseilen abzugrenzen.

Heute ist das Horner Freibad ebenfalls ein viel besuchtes und beliebtes Stückchen Horn. Die Badesaison beginnt, wie eh und je mit Mai und füllt sich über die Sommermonate mit vielen Sonnenhungrigen Besuchern. Das kühle Nass hat nicht an Bedeutung verloren.
Ausbesserungsarbeiten und die Hege und Pflege der Anlage passiert durch die Stadtgemeinde.
Das Horner Freibad ... ein Ausflugsziel mit Geschichte!

Quelle: Wasser für Horn - Eine Festschrift der Stadtgemeinde Horn